Tag: Deutsch

Das Land Der Weggefegten Pferdescheisse

Einst war das Land voller Pferde, von unseren Vorfahren war es so. Ja, Last und Güter wurde von denen gezogen, keine schlampigen Esel. Sie schissen uns aber auch auf den Straßen. Lang haben wir des König Pferd einen Segen gegeben, haben sollen die Straße für sich selbst und seinen Reiter. So dann durch die Gassen und auf zu dem Hügel, des Burges Eingang, wo die Wächther uns erwarteten. Still standen sie, und sahen das PFerd scheissen. Am Hofthor kam der Kärcher, der mit seinem Strahl Wasser den Schiss der Pferde einmal jeder zweiten Sonne wegfegte. Yedoch haben sich im Jahre das Abfallen der Pferdescheisse gehäuft.

Sehet, und höreth auf mein deutsch: Den Pferden sollet man den Wegen lassen, doch den den Schiss muss gekehrt werden. Eintausent Mann wollen wir mobilisieren, um unseren Strassen, Gassen, und den Eingaengen to unseren Prinzhen und Volke den Schuhen reinen Tritt geben, den Boden wieder begehbar machen. Niemals in unseren Schrifthen sollen wir gehorchen, des mächtig Pferdescheisse um unsere Staedte auslegen zu lassen, sodass das Fortschreiten und gemeinsame Umherwandern behindern wird. Auf den Waenden und auf den Saeulen sollen wir das Gesicht des Achtsamen Pferdes anmalen, und alle sollen sehen.

Unsere Stadt, unsere Pferde, sollen eins sein, doch eintausend Mann mit Borsten und Besen sollen den Schiss des Pferdes auf eine im Sonnenwend kommende kutsche aufladen und zum Mistplatz fahren, ehe unser Königreich unserem Sieg über die Südlaender huldigt. Strotzend mit den Hüten am Kopf und munter juchzelnd, sollen unsere Maenner die Pferdescheisse aufheben.

Jedoch noch bevor und während es jetzt ist, erwachten wir eines morgens zum Vogelsang, und sahen: Unser Boden bestund nur aus der Scheisse des Pferdes. Das Volk konnte nicht mehr gehen, und die Schuhe kamen ab, blieben im Trott stecken, ehe der Bürgär mit barer Sohle auf den Stunk trat. Mussthen die Leute von uns die Fuesse waschen, im Teiche wo die Frösche ihre Lebseligkeit belabten. Sogar den Froeschen war dem nicht zu Gute, und sie wechselten die Teiche über Nacht.

Die Trompeten erschrillten, und die eintausend Mann wurden hervorgemarscht, um die Strassen zu fegen. So wurde nach jeder Sonennwende jede Strasse und jeder Weg mit Sauberkeyt beschmückt, sodass die Leute wieder gehen und wandern konnten. Unser Land, einst im Kompost und Haufen liegendes Königreich, wurde zum Land der weggefegten Pferdescheisse.

Mittelalter Type Shit 1

Wolfram von Eschenbach

1170/75 – nach 1220

Parzival

Buch X

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503
Ez næht nu wilden mæren,
diu freuden kunnen læren
und diu hôchgemüete bringent:
mit den bêden si ringent.
5
nu wasez ouch über des jâres zît.
gescheiden was des kampfes strît,
den der lantgrâve zem Plimizœl
erwarp. der was ze Barbigœl
von Tschanfanzûn gesprochen:
10
da beleip ungerochen
der künec Kingrisîn.
Vergulaht der sun sîn
kom gein Gâwâne dar:
dô nam diu werlt ir sippe war,
15
und schiet den kampf ir sippe maht;
wand ouch der grâve Ehcunaht
ûf im die grôzen schulde truoc,
der man Gâwân zêch genuoc.
des verkôs Kingrimursel
20
ûf Gâwân den degen snel.

si fuoren beide sunder dan,
Vergulaht unt Gâwân,
an dem selben mâle
durch vorschen nâch dem grâle,
25
aldâ si mit ir henden
mange tjoste muosen senden.
wan swers grâles gerte,
der muose mit dem swerte
sich dem prîse nâhen.
30
sus sol man prîses gâhen.
504
Wiez Gâwâne komen sî,
der ie was missewende frî,
sît er von Tschanfanzûn geschiet,
op sîn reise ûf strît geriet,
5
des jehen diez dâ sâhen:
er muoz nu strîte nâhen.

eins morgens kom hêr Gâwân
geriten ûf einen grüenen plân.
dâ sach er blicken einen schilt:
10
dâ was ein tjoste durch gezilt;
und ein pfert daz frowen gereite truoc:
des zoum unt satel was tiur genuoc.
ez was gebunden vaste
zuome schilte an einem aste.
15
dô dâhter «wer mac sîn diz wîp,
diu alsus werlîchen lîp
hât, daz si schildes pfligt?
op si sich strîts gein mir bewigt,
wie sol ich mich ir danne wern?
20
ze fuoz trûw ich mich wol ernern.
wil si die lenge ringen,
si mac mich nider bringen,
ich erwerbes haz ode gruoz,
sol dâ ein tjost ergên ze fuoz.
25
ob ez halt frou Kamille wære,
diu mit rîterlîchem mære
vor Laurente prîs erstreit,
wær si gesunt als si dort reit,
ez wurde iedoch versuocht an sie,
30
op si mir strîten büte alhie.»
505
Der schilt was ouch verhouwen:
Gâwân begunde in schouwen,
dô er derzuo kom geriten.
der tjoste venster was gesniten
5
mit der glâvîne wît.
alsus mâlet si der strît:
wer gults den schiltæren,
ob ir varwe alsus wæren?
der linden grôz was der stam.
10
och saz ein frouwe an freuden lam
derhinder ûf grüenem klê:
der tet grôz jâmer als wê,
daz si der freude gar vergaz.
er reit hin umbe gein ir baz.
15
ir lac ein rîter in der schôz,
dâ von ir jâmer was sô grôz.

Gâwân sîn grüezen niht versweic:
diu frouwe im dancte unde neic.
er vant ir stimme heise,
20
verschrît durch ir freise.
do erbeizte mîn hêr Gâwân.
dâ lac durchstochen ein man:
dem gienc dez bluot in den lîp.
dô frâgter des heldes wîp,
25
op der rîter lebte
ode mit dem tôde strebte.
dô sprach si «hêrre, er lebet noch:
ich wæn daz ist unlenge doch.
got sande iuch mir ze trôste her:
30
nu rât nâch iwerre triwen ger.
506
Ir habt kumbers mêr dan ich gesehn:
lât iwern trôst an mir geschehn,
daz ich iwer hilfe schouwe.»
«ich tuon,» sprach er, «frouwe.

5
disem rîter wold ich sterben wern,
ich trûwt in harte wol ernern,
het ich eine rœren:
sehen unde hœren
möht ir in dicke noch gesunt.
10
wan er ist niht ze verhe wunt:
daz bluot ist sînes herzen last.»
er begreif der linden einen ast,
er sleiz ein louft drabe als ein rôr
(er was zer wunden niht ein tôr):
15
den schoup er zer tjost in den lîp.
dô bat er sûgen daz wîp,
unz daz bluot gein ir flôz.
des heldes kraft sich ûf entslôz,
daz er wol redte unde sprach.
20
do er Gâwânn ob im ersach,
dô dancte er im sêre,
und jach, er hetes êre
daz er in schied von unkraft,
und frâgt in ober durch rîterschaft
25
wær komen dar gein Lôgrois.
«ich streich ouch verr von Punturtois
und wolt hie âventiure bejagn.
von herzen sol ichz immer klagn
daz ich sô nâhe geriten bin.
30
ir sultz ouch mîden, habt ir sin.
507
Ich enwânde niht deiz kœm alsus.
Lishoys Gwelljus
hât mich sêre geletzet
und hinderz ors gesetzet
5
mit einer tjoste rîche:
diu ergienc sô hurteclîche
durch mînen schilt und durch den lîp.
dô half mir diz guote wîp
ûf ir pfert an dise stat.»
10
Gâwân er sêre belîben bat.
Gâwân sprach, er wolde sehn
wâ im der schade dâ wære geschehn.
«lît Lôgroys sô nâhen,
mac i’n dervor ergâhen,
15
sô muoz er antwurten mir:
ich frâge in waz er ræche an dir.»
«des entuo niht,» sprach der wunde man.
«der wârheit ich dir jehen kan.
dar engêt niht kinde reise:
20
ez mac wol heizen freise.»

Gâwân die wunden verbant
mit der frouwen houbtgewant,
er sprach zer wunden wunden segn,
er bat got man und wîbes pflegn.
25
er vant al bluotec ir slâ,
als ein hirze wære erschozzen dâ.
daz enliez niht irre in rîten:
er sach in kurzen zîten
Lôgroys die gehêrten.
30
vil liut mit lobe si êrten.
508
An der bürge lâgen lobes werc.
nâch trendeln mâze was ir berc:
swâ si verre sach der tumbe,
er wând si liefe alumbe.
5
der bürge man noch hiute giht
daz gein ir sturmes hôrte niht:
si forhte wênec selhe nôt,
swâ man hazzen gein ir bôt.
alumben berc lac ein hac,
10
des man mit edelen boumen pflac.
vîgen boum, grânât,
öle, wîn und ander rât,
des wuohs dâ ganziu rîcheit.
Gâwân die strâze al ûf hin reit:
15
da ersaher niderhalben sîn
freude und sîns herzen pîn.

ein brunne ûzem velse schôz:
dâ vander, des in niht verdrôz,
ein alsô clâre frouwen,
20
dier gerne muose schouwen,
aller wîbes varwe ein bêâ flûrs.
âne Condwîrn âmûrs
wart nie geborn sô schœner lîp.
mit clârheit süeze was daz wîp,
25
wol geschict unt kurtoys.
si hiez Orgelûse de Lôgroys.
och sagt uns d’âventiur von ir,
si wære ein reizel minnen gir,
ougen süeze ân smerzen,
30
unt ein spansenwe des herzen.
509
Gâwân bôt ir sînen gruoz.
er sprach «ob ich erbeizen muoz
mit iweren hulden, frouwe,
ob ich iuch des willen schouwe
5
daz ir mich gerne bî iu hât,
grôz riwe mich bî freuden lât:
sone wart nie rîter mêr sô frô.
mîn lîp muoz ersterben sô
daz mir nimmer wîp gevellet baz.»
10
«deist et wol: nu weiz ich ouch daz:»
selch was ir rede, dô se an in sach.
ir süezer munt mêr dannoch sprach

«nu enlobt mich niht ze sêre:
ir enpfâhtes lîhte unêre.
15
ichn wil niht daz ieslîch munt
gein mir tuo sîn prüeven kunt.
wær mîn lop gemeine,
daz hiez ein wirde kleine,
dem wîsen unt dem tumben,
20
dem slehten und dem krumben:
wâ riht ez sich danne für
nâch der werdekeite kür?
ich sol mîn lop behalten,
daz es die wîsen walten.
25
ichn weiz niht, hêrre, wer ir sît:
iwers rîtens wære von mir zît.

mîn prüeven lât iuch doch niht frî:
ir sît mînem herzen bî,
verre ûzerhalp, niht drinne.
30
gert ir mîner minne,
510
Wie habt ir minne an mich erholt?
maneger sîniu ougen bolt,
er möhts ûf einer slingen
ze senfterm wurfe bringen,
5
ob er sehen niht vermîdet
daz im sîn herze snîdet.
lât walzen iwer kranken gir
ûf ander minne dan ze mir.
dient nâch minne iwer hant,
10
hât iuch âventiure gesant
nâch minne ûf rîterlîche tât,
des lônes ir an mir niht hât:
ir mugt wol laster hie bejagn,
muoz ich iu die wârheit sagn.»

15
dô sprach er «frouwe, ir sagt mir wâr.
mîn ougen sint des herzen vâr:
die hânt an iwerem lîbe ersehn,
daz ich mit wârheit des muoz jehn
daz ich iwer gevangen bin.
20
kêrt gein mir wîplîchen sin.
swies iuch habe verdrozzen,
ir habt mich în geslozzen:
nu lœset oder bindet.
des willen ir mich vindet,
25
het ich iuch swâ ich wolte,
den wunsch ich gerne dolte.»

si sprach «nu füert mich mit iu hin,
welt ir teilen den gewin,
den ir mit minne an mir bejagt,
30
mit laster irz dâ nâch beklagt.
511
Ich wiste gerne ob ir der sît,
der durch mich getorste lîden strît.
daz verbert, bedurft ir êre.
solt ich iu râten mêre,
5
spræcht ir denne der volge jâ,
sô suocht ir minne anderswâ.
ob ir mîner minne gert,
minne und freude ir sît entwert.
ob ir mich hinnen füeret,
10
grôz sorge iuch dâ nâch rüeret.»

dô sprach mîn hêr Gâwân
«wer mac minne ungedienet hân?
muoz ich iu daz künden,
der treit si hin mit sünden.
15
swem ist ze werder minne gâch,
dâ hœret dienst vor unde nâch.»
si sprach «welt ir mir dienst gebn,
sô müezt ir werlîche lebn,
unt megt doch laster wol bejagn.
20
mîn dienst bedarf decheines zagn.
vart jenen pfat (êst niht ein wec)
dort über jenen hôhen stec
in jenen boumgarten.
mîns pferts sult ir dâ warten.
25
dâ hœrt ir und seht manege diet,
die tanzent unde singent liet,
tambûren, floitieren.
swie si iuch condwieren,
gêt durch si dâ mîn pfärt dort stêt,
30
unt lœst ez ûf: nâch iu ez gêt.»
512
Gâwân von dem orse spranc.
dô het er mangen gedanc,
wie daz ors sîn erbite.
dem brunnen wonte ninder mite
5
dâ erz geheften möhte.
er dâhte, ob im daz töhte
daz siz ze behalten næme,
ob im diu bete gezæme.
«ich sihe wol wes ir angest hât,»
10
sprach si. «diz ors mir stên hie lât:
daz behalt ich unz ir wider kumt.
mîn dienst iu doch vil kleine frumt.»

dô nam mîn hêr Gâwân
den zügel von dem orse dan:
15
er sprach «nu habt mirz, frouwe.»
«bî tumpheit ich iuch schouwe,»
sprach si: «wan dâ lac iwer hant,
der grif sol mir sîn unbekant.»
dô sprach der minne gernde man
20
«frouwe, in greif nie vorn dran.»
«nu, dâ wil ichz enpfâhen,»
sprach si. «nu sult ir gâhen,
und bringt mir balde mîn pfert.
mîner reise ir sît mit iu gewert.»
25
daz dûhte in freudehaft gewin:
dô gâht er balde von ir hin
über den stec zer porten în.
dâ saher manger frouwen schîn
und mangen rîter jungen,
30
die tanzten unde sungen.
513
Dô was mîn hêr Gâwân
sô gezimiert ein man,
daz ez si lêrte riuwe:
wan si heten triuwe,
5
die des boumgarten pflâgen.
si stuonden ode lâgen
ode sæzen in gezelten,
die vergâzen des vil selten,
sine klageten sînen kumber grôz.
10
man unt wîp des niht verdrôz,
genuoge sprâchen, denz was leit,
«mîner frowen trügeheit
wil disen man verleiten
ze grôzen arbeiten.
15
ôwê daz er ir volgen wil
ûf alsus riwebæriu zil.»

manec wert man dâ gein im gienc,
der in mit armen umbevienc
durch friwentlîch enpfâhen.
20
dar nâch begunder nâhen
einem ölboum: dâ stuont dez pfert:
ouch was maneger marke wert
der zoum unt sîn gereite.
mit einem barte breite,
25
wol geflohten unde grâ,
stuont derbî ein rîter dâ
über eine krücken gleinet:
von dem wart ez beweinet
daz Gâwân zuo dem pfärde gienc.
30
mit süezer rede ern doch enpfienc.
514
Er sprach «welt ir râtes pflegn,
ir sult diss pfärdes iuch bewegn.
ezn wert iu doch niemen hie.
getât ab ir dez wægest ie,
5
sô sult irz pfärt hie lâzen.
mîn frouwe sî verwâzen,
daz si sô manegen werden man
von dem lîbe scheiden kan.»
Gâwân sprach, ern liezes niht.
10
«ôwê des dâ nâch geschiht!»
sprach der grâwe rîter wert.
die halftern lôster vome pfert,
er sprach «ir sult niht langer stên:
lât diz pfärt nâh iu gên.
15
des hant dez mer gesalzen hât,
der geb iu für kumber rât.
hüet daz iuch iht gehœne
mîner frouwen schœne:
wan diu ist bî der süeze al sûr,
20
reht als ein sunnenblicker schûr.»

«nu waltes got,» sprach Gâwân.
urloup nam er zem grâwen man:
als tet er hie unde dort.
si sprâchen alle klagendiu wort.
25
daz pfärt gienc einen smalen wec
zer porte ûz nâch im ûf den stec.
sîns herzen voget er dâ vant:
diu was frouwe überz lant.
swie sîn herze gein ir flôch,
30
vil kumbers si im doch drîn zôch.
515
Si hete mit ir hende
underm kinne daz gebende
hin ûfez houbet geleit.
kampfbæriu lide treit
5
ein wîp die man vindet sô:
diu wær vil lîhte eins schimpfes vrô.
waz si anderr kleider trüege?
ob ich nu des gewüege,
daz ich prüeven solt ir wât,
10
ir liehter blic mich des erlât.

dô Gâwân zuo der frouwen gienc,
ir süezer munt in sus enpfienc.
si sprach «west willekomn, ir gans.
nie man sô grôze tumpheit dans,
15
ob ir mich diens welt gewern.
ôwê wie gern irz möht verbern!»
er sprach «ist iu nu zornes gâch,
dâ hœrt iedoch genâde nâch.
sît ir strâfet mich sô sêre,
20
ir habt ergetzens êre.
die wîl mîn hant iu dienst tuot,
unz ir gewinnet lônes muot.
welt ir, ich heb iuch ûf diz pfert.»
si sprach «des hân ich niht gegert.
25
iwer unversichert hant
mac grîfen wol an smæher pfant.»
hin umbe von im si sich swanc,
von den bluomen ûfez pfärt si spranc.
si bat in daz er rite für.
30
«ez wære et schade ob ich verlür
516
Sus ahtbæren gesellen,»
sprach si: «got müeze iuch vellen!»

swer nu des wil volgen mir,
der mîde valsche rede gein ir.
5
niemen sich verspreche,
ern wizze ê waz er reche,
unz er gewinne küende
wiez umb ir herze stüende.
ich kunde ouch wol gerechen dar
10
gein der frouwen wol gevar:
swaz si hât gein Gâwân
in ir zorne missetân,
ode daz si noch getuot gein im,
die râche ich alle von ir nim.

15
Orgelûs diu rîche
fuor ungeselleclîche:
zuo Gâwân si kom geriten
mit alsô zornlîchen siten,
daz ich michs wênec trôste
20
daz si mich von sorgen lôste.
si riten dannen beide,
ûf eine liehte heide.
ein krût Gâwân dâ stênde sach,
des würze er wunden helfe jach.
25
do rebeizte der werde
nider zuo der erde:
er gruop se, wider ûf er saz.
diu frouwe ir rede ouch niht vergaz,
si sprach «kan der geselle mîn
30
arzet unde rîter sîn,
517
Er mac sich harte wol bejagn,
gelernt er bühsen veile tragn.»
zer frouwen sprach Gâwânes munt
«ich reit für einen rîter wunt:
5
des dach ist ein linde.
ob ich den noch vinde,
disiu wurz sol in wol ernern
unt al sîn unkraft erwern.»
si sprach «daz sih ich gerne.
10
waz ob ich kunst gelerne?»

dô fuor in balde ein knappe nâch:
dem was zer botschefte gâch,
die er werben solte.
Gâwân sîn beiten wolte:
15
dô dûht ern ungehiure.
Malcrêatiure
hiez der knappe fiere:
Cundrîe la surziere
was sîn swester wol getân:
20
er muose ir antlütze hân
gar, wan daz er was ein man.
im stuont ouch ietweder zan
als einem eber wilde,
unglîch menschen bilde.
25
im was dez hâr ouch niht sô lanc
als ez Cundrien ûf den mûl dort swanc:
kurz, scharf als igels hût ez was.
bî dem wazzer Ganjas
ime lant ze Trîbalibôt
30
wahsent liute alsus durch nôt.
518
Unser vater Adâm,
die kunst er von gote nam,
er gap allen dingen namn,
beidiu wilden unde zamn:
5
er rekant ouch ieslîches art,
dar zuo der sterne umbevart,
der siben plânêten,
waz die krefte hêten:
er rekant ouch aller würze maht,
10
und waz ieslîcher was geslaht.
dô sîniu kint der jâre kraft
gewunnen, daz si berhaft
wurden menneschlîcher fruht,
er widerriet in ungenuht.
15
swâ sîner tohter keiniu truoc,
vil dicke er des gein in gewuoc,
den rât er selten gein in liez,
vil würze er se mîden hiez
die menschen fruht verkêrten
20
unt sîn geslähte unêrten,
«anders denne got uns maz,
dô er ze werke übr mich gesaz,»
sprach er. «mîniu lieben kint,
nu sît an sælekeit niht blint.»

25
diu wîp tâten et als wîp:
etslîcher riet ir brœder lîp
daz si diu werc volbrâhte,
des ir herzen gir gedâhte.
sus wart verkêrt diu mennischeit:
30
daz was iedoch Adâme leit,
519
Doch engezwîvelt nie sîn wille.
diu küneginne Secundille,
die Feirefîz mit rîters hant
erwarp, ir lîp unt ir lant,
5
diu het in ir rîche
hart unlougenlîche
von alter dar der liute vil
mit verkêrtem antlützes zil:
si truogen vremdiu wilden mâl.
10
dô sagete man ir umben grâl,
daz ûf erde niht sô rîches was,
unt des pflæge ein künec hiez Anfortas.
daz dûhte se wunderlîch genuoc:
wan vil wazzer in ir lant truoc
15
für den griez edel gesteine:
grôz, niht ze kleine,
het si gebirge guldîn.
dô dâht diu edele künegîn
«wie gewinne ich künde dises man,
20
dem der grâl ist undertân?»
si sant ir kleinœte dar,
zwei mennesch wunderlîch gevar,
Cundrîen unde ir bruoder clâr.
si sante im mêr dennoch für wâr,
25
daz niemen möhte vergelten:
man fündez veile selten.
dô sande der süeze Anfortas,
wand er et ie vil milte was,
Orgelûsen de Lôgroys
30
disen knappen kurtoys.
520
Von wîbes gir ein underscheit
in schiet von der mennescheit.

der würze unt der sterne mâc
huop gein Gâwân grôzen bâc.
5
der hete sîn ûfem wege erbitn.
Malcrêatiure kom geritn
ûf eime runzîde kranc,
daz von leme an allen vieren hanc.
ez strûchte dicke ûf d’erde.
10
frou Jeschût diu werde
iedoch ein bezzer pfärt reit
des tages dô Parzivâl erstreit
ab Orilus die hulde:
die vlôs se ân alle ir schulde.

15
der knappe an Gâwânen sach:
Malcrêatiur mit zorne sprach
«hêr, sît ir von rîters art,
sô möht irz gerne hân bewart:
ir dunket mich ein tumber man,
20
daz ir mîne frouwen füeret dan:
och wert irs underwîset,
daz man iuch drumbe prîset,
op sichs erwert iwer hant.
sît ab ir ein sarjant,
25
sô wert ir gâlûnt mit stabn,
daz irs gern wandel möhtet habn.»

Gâwân sprach «mîn rîterschaft
erleit nie sölher zühte kraft.
sus sol man walken gampelher,
30
die niht sint mit manlîcher wer:
521
Ich pin noch ledec vor solhem pîn.
welt ab ir unt diu frouwe mîn
mir smæhe rede bieten,
ir müezt iuch eine nieten
5
daz ir wol meget für zürnen hân.
swie freislîche ir sît getân,
ich enbær doch sanfte iwer drô.»
Gâwân in bîme hâre dô
begreif und swang in underz pfert.
10
der knappe wîs unde wert
vorhtlîche wider sach.
sîn igelmæzec hâr sich rach:
daz versneit Gâwân sô die hant,
diu wart von bluote al rôt erkant.
15
des lachte diu frouwe:
si sprach «vil gerne ich schouwe
iuch zwêne sus mit zornes site.»
si kêrten dan: dez pfärt lief mite.

si kômen dâ si funden
20
ligen den rîter wunden.
mit triwen Gâwânes hant
die wurz ûf die wunden bant.
der wunde sprach «wie’rgienc ez dir,
sît daz du schiede hie von mir?
25
du hâst eine frouwen brâht,
diu dîns schaden hât gedâht.
von ir schuldn ist mir sô wê:
in âv’estroit mâvoiê
half si mir schärpfer tjoste
30
ûf lîbs und guotes koste.
522
Wellestu behalten dînen lîp,
sô lâ diz trügehafte wîp
rîten unde kêr von ir.
nu prüeve selbe ir rât an mir.
5
doch möht ich harte wol genesen,
ob ich bî ruowe solte wesen.
des hilf mir, getriwer man.»
dô sprach mîn hêr Gâwân
«nim aller miner helfe wal.»
10
«hie nâhen stêt ein spitâl:»
alsô sprach der rîter wunt:
«kœme ich dar in kurzer stunt,
dâ möht ich ruowen lange zît.
mîner friundîn runzît
15
hab wir noch stênde al starkez hie:
nu heb si drûf, mich hinder sie.»
dô bant der wol geborne gast
der frouwen pfärt von dem ast:
er woldez ziehen nâher ir.
20
der wunde sprach «hin dan von mir!
wie ist iuch tretens mich sô gâch?»
er zôhz ir verr: diu frowe gienc nâch,
sanfte unt doch niht drâte,
al nâch ir mannes râte.
25
Gâwân ûf daz pfärt si swanc.
innen des der wunde rîter spranc
ûf Gâwânes kastelân.
ich wæne daz was missetân.
er unt sîn frouwe riten hin:
30
daz was ein sündehaft gewin.
523
Gâwân daz klagete sêre:
diu frouwe es lachete mêre
denn inder schimpfes in gezam.
sît man im daz ors genam,
5
ir süezer munt hin zim dô sprach
«für einen rîter ich iuch sach:
dar nâch in kurzen stunden
wurdt ir arzet für die wunden:
nu müezet ir ein garzûn wesn.
10
sol iemen sîner kunst genesn,
sô trœst iuch iwerre sinne.
gert ir noch mîner minne?»
«jâ, frouwe,» sprach hêr Gâwân:
«möhte ich iwer minne hân,
15
diu wær mir lieber danne iht.
ez enwont ûf erde nihtes niht,
sunder krône und al die krône tragent,
unt die freudehaften prîs bejagent:
der gein iu teilte ir gewin,
20
sô rætet mir mîns herzen sin
daz ichz in lâzen solte.
iwer minne ich haben wolte.
mag ich der niht erwerben,
sô muoz ein sûrez sterben
25
sich schiere an mir rezeigen.
ir wüestet iwer eigen.
ob ich vrîheit ie gewan,
ir sult mich doch für eigen hân:
daz dunct mich iwer ledec reht.
30
nu nennt mich rîter oder kneht,
524
Garzûn oder vilân.
swaz ir spottes hât gein mir getân,
dâ mite ir sünde enpfâhet,
ob ir mîn dienst smâhet.
5
solt ich diens geniezen,
iuch möhte spots verdriezen.
ob ez mir nimmer wurde leit,
ez krenket doch iur werdekeit.»
wider zuo zin reit der wunde man
10
und sprach «bistuz Gâwân?
hâstu iht geborget mir,
daz ist nu gar vergolten dir,
dô mich dîn manlîchiu kraft
vienc in herter rîterschaft,
15
und dô du bræhte mich ze hûs
dînem œheim Artûs.
vier wochen er des niht vergaz:
die zît ich mit den hunden az.»

dô sprach er «bistuz Urjâns?
20
ob du mir nu schaden gans,
den trag ich âne schulde:
ich erwarp dir sküneges hulde.
ein swach sin half dir unde riet:
von schildes ambet man dich schiet
25
und sagte dich gar rehtlôs,
durch daz ein magt von dir verlôs
ir reht, dar zuo des landes vride.
der künec Artûs mit einer wide
woltz gerne hân gerochen,
30
het ich dich niht versprochen.»
525
«Swaz dort geschach, du stêst nu hie.
du hôrtst och vor dir sprechen ie,
swer dem andern half daz er genas,
daz er sîn vîent dâ nâch was.
5
ich tuon als die bî witzen sint.
sich füeget paz ob weint ein kint
denn ein bartohter man.
ich wil diz ors al eine hân.»
mit sporn erz vaste von im reit:
10
daz was doch Gâwâne leit.
der sprach zer frowen «ez kom alsô.
der künec Artûs der was dô
in der stat ze Dîanazdrûn,
mit im dâ manec Bertûn.
15
dem was ein frouwe dar gesant
durch botschaft in sîn lant.
ouch was dirre ungehiure
ûz komn durch âventiure.
er was gast, unt si gestin.
20
do geriet im sîn kranker sin
daz er mit der frouwen ranc
nâch sînem willen ân ir danc.
hin ze hove kom daz geschrei:
der künec rief lûte heiâ hei.
25
diz geschach vor einem walde:
dar gâht wir alle balde.
ich fuor den andern verre vor
unt begreif des schuldehaften spor:
gevangen fuort ich wider dan
30
für den künec disen man.
526
Diu juncfrouwe reit uns mite:
riwebærec was ir site,
durch daz ir hête genomen
der nie was in ir dienst komen
5
ir kiuscheclîchen magetuom.
ouch bezalter dâ vil kleinen ruom
gein ir unwerlîchen hant.
mînen hêrren si mit zorne vant,
Artûsen den getriuwen.
10
er sprach «die werlt sol riuwen
dirre vermaldîte mein.
ôwê daz ie der tag erschein,
bî des liehte disiu nôt geschach,
unt dâ man mir gerihtes jach,
15
unt dâ ich hiute rihter bin.»
er sprach zer frouwen «habt ir sin,
nemt fürsprechen unde klagt.»
diu frouwe was des unverzagt,
si tet als ir der künec riet.
20
dâ stuont von rîtern grôziu diet.

Urjâns der fürste ûz Punturtoys
der stuont dâ vor dem Bertenoys
ûf al sîn êre und ûf den lîp.
für gienc daz klagehafte wîp,
25
daz ez rîche und arme hôrten.
si bat mit klagenden worten
den künec durch alle wîpheit,
daz er im lieze ir laster leit,
unt durch magtuomlîch êre.
30
si bat in fürbaz mêre
527
Durch der tavelrunder art,
und durch der botschefte vart,
als si wære an in gesant;
wær er ze rihtære erkant,
5
daz er denne riht ir swære
durch gerihtes mære.
si bat der tavelrunder schar
alle ir rehtes nemen war,
sît daz ir wære ein roup genomn,
10
der nimmer möhte wider komn,
ir magtuom kiusche reine,
daz si al gemeine
den künec gerihtes bæten
und an ir rede træten.

15
fürsprechen nam der schuldec man,
dem ich nu kranker êren gan.
der wert in als er mohte.
diu wer im doch niht tohte:
man verteilte imz leben unt sînen prîs,
20
unt daz man winden solt ein rîs,
dar an im sterben wurd erkant
âne bluotige hant.
er rief mich an (des twang in nôt)
unt mant mich des daz er mir bôt
25
sicherheit durch genesn.
ich vorhte ân al mîn êre wesn,
ob er verlür dâ sînen lîp.
ich bat daz klagehafte wîp,
sît si mit ir ougen sach
30
daz ich si manlîche rach,
528
Daz si durch wîbes güete
senfte ir gemüete,
sît daz si müese ir minne jehn
swaz ir dâ was von im geschehn,
5
unt ir clârem lîbe:
unt ob ie man von wîbe
mit dienste kœme in herzenôt,
ob sim dâ nâch ir helfe bôt,
«der helfe tuot ez zêren,
10
lât iuch von zorne kêren.»

ich bat den künec unt sîne man,
ob ich im hête getân
kein dienst, daz ers gedæhte,
daz er mir lasters æhte
15
mit eime site werte,
daz er den rîter nerte.
sîn wîp die küneginne
bat ich durch sippe minne,
wand mich der künec von kinde zôch
20
und daz mîn triwe ie gein ir vlôch,
daz si mir hulfe. daz geschach.
die juncfrowen si sunder sprach:
do genaser durch die künegîn,
er muose ab lîden hôhen pîn.
25
sus wart sîn lîp gereinet,
solch wandel im bescheinet:
ez wær vorlouft od leithunt,
ûz eime troge az sîn munt
mit in dâ vier wochen.
30
sus wart diu frouwe gerochen.
529
Frowe, daz ist sîn râche ûf mich.»
si sprach «sich twirhet sîn gerich.
ich enwirde iu lîhte nimmer holt:
doch enpfæht er drumbe alsolhen solt,
5
ê er scheid von mîme lande,
des er jehen mac für schande.
sît ez der künec dort niht rach,
alda’z der frouwen dâ geschach,
und ez sich hât an mich gezogt,
10
ich pin nu iwer bêder vogt,
und enweiz doch wer ir bêdiu sît.
er muoz dar umbe enpfâhen strît,
durch die frouwen eine,
unt durch iuch harte kleine.
15
man sol unfuoge rechen
mit slahen unt mit stechen.»

Gâwân zuo dem pfärede gienc,
mit lîhtem sprunge erz doch gevienc.
dâ was der knappe komen nâch,
20
ze dem diu frouwe heidensch sprach
al daz si wider ûf enbôt.
nu næhet och Gâwânes nôt.

Malcrêatiur ze fuoz fuor dan.
do gesah ouch mîn hêr Gâwân
25
des junchêrren runzît:
daz was ze kranc ûf einen strît.
ez hete der knappe dort genomn,
ê er von der halden wære komn,
einem vilâne:
30
do geschach ez Gâwâne
530
Für sîn ors ze behalten:
des geltes muoser walten.
si sprach hin zim, ich wæn durch haz,
«sagt an, welt ir iht fürbaz?»
5
dô sprach mîn hêr Gâwân
«mîn vart von hinnen wirt getân
al nâch iwerm râte.»
si sprach «der kumt iu spâte.»
«nu diene ich iu doch drumbe.»
10
«des dunct ir mich der tumbe.
welt ir daz niht vermîden,
sô müezt ir von den blîden
kêren gein der riuwe:
iwer kumber wirt al niuwe.»
15
dô sprach der minnen gernde
«ich pin iuch diens wernde,
ich enpfâhes freude ode nôt,
sît iwer minne mir gebôt
daz ich muoz ziwerm gebote stên,
20
ich mege rîten oder gên.»

al stênde bî der frouwen
daz marc begunder schouwen.
daz was ze dræter tjoste
ein harte krankiu koste,
25
diu stîcledr von baste.
dem edeln werden gaste
was etswenne gesatelt baz.
ûf sitzen meit er umbe daz,
er forht daz er zetræte
30
des sateles gewæte.
531
Dem pfärde was der rücke junc:
wær drûf ergangen dâ sîn sprunc,
im wære der rücke gar zevarn.
daz muoser allez dô bewarn.

5
es het in etswenne bevilt:
er zôhez unde truoc den schilt
unt eine glævîne.
sîner scharpfen pîne
diu frouwe sêre lachte,
10
diu im vil kumbers machte.
sînen schilt er ûfez pfärt pant.
si sprach «füert ir krâmgewant
in mîme lande veile?
wer gap mir ze teile
15
einen arzet unde eins krâmes pflege?
hüet iuch vor zolle ûfem wege:
eteslîch mîn zolnære
iuch sol machen fröuden lære.»

ir scharpfiu salliure
20
in dûhte sô gehiure
daz ern ruochte waz si sprach:
wan immer swenner an si sach,
sô was sîn pfant ze riwe quît.
si was im reht ein meien zît,
25
vor allem blicke ein flôrî,
ougen süeze unt sûr dem herzen bî.
sît vlust unt vinden an ir was,
unt des siechiu freude wol genas,
daz frumt in zallen stunden
30
ledec unt sêre gebunden.
532
Manec mîn meister sprichet sô,
daz Amor unt Cupîdô
unt der zweier muoter Vênus
den liuten minne gebn alsus,
5
mit geschôze und mit fiure.
diu minne ist ungehiure.
swem herzenlîchiu triwe ist bî,
der wirt nimmer minne frî,
mit freude, etswenn mit riuwe.
10
reht minne ist wâriu triuwe.
Cupîdô, dîn strâle
mîn misset zallem mâle:
als tuot des hêrn Amores gêr.
sît ir zwêne ob minnen hêr,
15
unt Vênus mit ir vackeln heiz,
umb solhen kumber ich niht weiz.
sol ich der wâren minne jehn,
diu muoz durch triwe mir geschehn.

hulfen mîne sinne
20
iemen iht für minne,
hêrn Gâwân bin ich wol sô holt,
dem wolt ich helfen âne solt.
er ist doch âne schande,
lît er in minnen bande;
25
ob in diu minne rüeret,
diu starke wer zefüeret.
er was doch ie sô werlîch,
der werden wer alsô gelîch,
daz niht twingen solt ein wîp
30
sînen werlîchen lîp.
533
Lât nâher gên, hêr minnen druc.
ir tuot der freude alsolhen zuc,
daz sich dürkelt freuden stat
unt bant sich der riwen pfat.
5
sus breitet sich der riwen slâ:
gienge ir reise anderswâ
dann in des herzen hôhen muot,
daz diuhte mich gein freuden guot.
ist minne ir unfuoge balt,
10
dar zuo dunket si mich zalt,
ode giht sis ûf ir kintheit,
swem si füeget herzeleit?
unfuoge gan ich paz ir jugent,
dan daz si ir alter bræche tugent.
15
vil dinges ist von ir geschehn:
wederhalp sol ich des jehen?
wil si mit jungen ræten
ir alten site unstæten,
sô wirt si schiere an prîse laz.
20
man sol sis underscheiden baz.
lûter minne ich prîse
unt alle die sint wîse,
ez sî wîp oder man:
von den ichs ganze volge hân.
25
swâ liep gein liebe erhüebe
lûter âne trüebe,
da newederz des verdrüzze
daz minne ir herze slüzze
mit minne von der wanc ie flôch.
30
diu minne ist ob den andern hôch.
534
Swie gern ich in næme dan,
doch mac mîn hêr Gâwân
der minn des niht entwenken,
sine welle in freude krenken.
5
waz hilfet dan mîn underslac,
swaz ich dâ von gesprechen mac?
wert man sol sich niht minne wern:
wan den muoz minne helfen nern.
Gâwân durch minne arbeit enphienc.
10
sîn frouwe reit, ze fuoz er gienc.

Orgelûse unt der degen balt
die kômn in einen grôzen walt.
dennoch muoser gêns wonen.
er zôch dez pfärt zuo zeime ronen:
15
sîn schilt, der ê drûfe lac,
des er durch schildes ambet pflac,
nam er ze halse: ûfz pfärt er saz.
ez truog in kûme fürbaz,
anderhalp ûz in erbûwen lant.
20
eine burg er mit den ougen vant:
sîn herze unt diu ougen jâhen
daz si erkanten noch gesâhen
decheine burc nie der gelîch.
si was alumbe rîterlîch:
25
türne unde palas
manegez ûf der bürge was.
dar zuo muoser schouwen
in den venstern manege frouwen:
der was vier hundert ode mêr,
30
viere undr in von arde hêr.
535
Von passâschen ungeverte grôz
gienc an ein wazzer daz dâ flôz,
schefræhe, snel unde breit,
da engein er unt diu frouwe reit.
5
an dem urvar ein anger lac,
dar ûfe man vil tjoste pflac.
überz wazzer stuont dez kastel.
Gâwân der degen snel
sach einen rîter nâch im varn,
10
der schilt noch sper niht kunde sparn.

Orgelûs diu rîche
sprach hôchverteclîche
«op mirs iwer munt vergiht,
sô brich ich mîner triwe niht:
15
ich hets iu ê sô vil gesagt,
daz ir vil lasters hie bejagt.
nu wert iuch, ob ir kunnet wern:
iuch enmac anders niht ernern.
der dort kumt, iuch sol sîn hant
20
sô vellen, ob iu ist zetrant
inder iwer niderkleit,
daz lât iu durch die frouwen leit,
die ob iu sitzent unde sehent.
waz op die iwer laster spehent?»

25
des schiffes meister über her
kom durch Orgelûsen ger.
vome lande inz schif si kêrte,
daz Gâwânen trûren lêrte.
diu rîche und wol geborne
30
sprach wider ûz mit zorne
536
«Ir enkomt niht zuo mir dâ her în:
ir müezet pfant dort ûze sîn,»
er sprach ir trûreclîchen nâch
«frowe, wiest iu von mir sô gâch?
5
sol ich iuch immer mêr gesehn?»
si sprach «iu mac der prîs geschehn,
ich state iu sehens noch an mich.
ich wæn daz sêre lenget sich.»

diu frouwe schiet von im alsus:
10
hie kom Lischoys Gwelljus.
sagte ich iu nu daz der flüge,
mit der rede ich iuch betrüge:
er gâhte abe anders sêre,
daz es dez ors het êre
15
(wan daz erzeigte snelheit),
über den grüenen anger breit.
dô dâhte mîn hêr Gâwân
«wie sol ich beiten dises man?
wederz mac dez wæger sîn?
20
ze fuoz ode ûf dem pfärdelîn?
wil er vollîch an mich varn,
daz er den poinder niht kan sparn,
er sol mich nider rîten:
wes mac sîn ors dâ bîten,
25
ez enstrûche ouch über daz runzît?
wil er mir denne bieten strît
aldâ wir bêde sîn ze fuoz,
ob mir halt nimmer wurde ir gruoz,
diu mich diss strîtes hât gewert,
30
ich gib im strît, ob er des gert.»
537
Nu, diz was unwendec.
der komende was genendec:
als was ouch der dâ beite.
zer tjost er sich bereite.
5
dô sazter die glævîn
vorn ûf des satels vilzelîn,
des Gâwân vor het erdâht.
sus wart ir bêder tjoste brâht:
diu tjost ieweder sper zebrach,
10
daz man die helde ligen sach.
dô strûchte der baz geriten man,
daz er unt mîn hêr Gâwân
ûf den bluomen lâgen.
wes si dô bêde pflâgen?
15
ûf springens mit den swerten:
si bêde strîtes gerten.
die schilde wâren unvermiten:
die wurden alsô hin gesniten,
ir bleip in lützel vor der hant:
20
wan der schilt ist immer strîtes pfant.

man sach dâ blicke und helmes fiur.
ir megts im jehen für âventiur,
swen got den sic dan læzet tragn:
der muoz vil prîses ê bejagn.
25
sus tûrten si mit strîte
ûf des angers wîte:
es wæren müede zwêne smide,
op sie halt heten starker lide,
von alsô manegem grôzem slage.
30
sus rungen si nâch prîss bejage.
538
Wer solte se drumbe prîsen,
daz die unwîsen
striten âne schulde,
niwan durch prîses hulde?
5
sine heten niht ze teilen,
ân nôt ir leben ze veilen.
ietweder ûf den andern jach,
daz er die schulde nie gesach.

Gâwân kunde ringen
10
unt mit dem swanke twingen:
swem er daz swert undergienc
unt in mit armen zim gevienc,
den twanger swes er wolde.
sît er sich weren solde,
15
do gebârter werlîche.
der werde muotes rîche
begreif den jungen ellenthaft,
der ouch het manlîche kraft.
er warf in balde under sich:
20
er sprach hin zim «helt, nu gich,
wellestu genesen, sicherheit.»
der bete volge unbereit
was Lischoys der dâ unden lac,
wand er nie sicherheit gepflac.
25
daz dûht in wunderlîch genuoc,
daz ie man die hant getruoc,
diu in solte überkomen
daz nie wart von im genomen,
betwungenlîchiu sicherheit,
30
der sîn hant ê vil erstreit.
539
Swiez dâ was ergangen,
er hete vil enpfangen
des er niht fürbaz wolde gebn:
für sicherheit bôt er sîn lebn,
5
und jach, swaz im geschæhe,
daz er nimer verjæhe
sicherheit durch dwingen.
mit dem tôde wolder dingen.

dô sprach der unde ligende
10
«bistu nu der gesigende?
des pflag ich dô got wolte
und ich prîs haben solte:
nu hât mîn prîs ein ende
von dîner werden hende.
15
swâ vreischet man ode wîp
daz überkomen ist mîn lîp,
des prîs sô hôhe ê swebt enbor,
sô stêt mir baz ein sterben vor,
ê mîne friwent diz mære
20
sol machen freuden lære.»
Gâwân warp sicherheit an in:
dô stuont sîn gir und al sîn sin
niwan ûffes lîbs verderben
oder ûf ein gæhez sterben.
25
dô dâhte mîn hêr Gâwân
«durch waz tœte ich disen man?
wolt er sus ze mîme gebote stên,
gesunt lieze i’n hinnen gên.»
mit rede warb erz an in sô:
30
daz enwart niht gar geleistet dô.
540
Uf liez er doch den wîgant
âne gesicherte hant.
ietweder ûf die bluomen saz.
Gâwân sîns kumbers niht vergaz,
5
daz sîn phärt was sô kranc:
den wîsen lêrte sîn gedanc
daz er daz ors mit sporn rite
unz er versuochte sînen site.
daz was gewâpent wol für strît:
10
pfellel unde samît
was sîn ander covertiur.
sît erz erwarp mit âventiur,
durch waz solt erz nu rîten niht,
sît ez ze rîten im geschiht?
15
er saz drûf: dô fuor ez sô,
sîner wîten sprunge er was al vrô.

dô sprach er «bistuz Gringuljete?
daz Urjâns mit valscher bete,
er weiz wol wie, an mir rewarp:
20
dâ von iedoch sîn prîs verdarp.
wer hât dich sus gewâpent sider?
ob duz bist, got hât dich wider
mir schône gesendet,
der dicke kumber wendet.»
25
er rebeizte drab. ein marc er vant:
des grâles wâpen was gebrant,
ein turteltûbe, an sînen buoc.
Lähelîn zer tjoste sluoc
drûffe den von Prienlascors.
30
Oriluse wart ditze ors:
541
Der gabez Gâwâne
ûf dem Plimizœls plâne.

hie kom sîn trûrec güete
aber wider in hôchgemüete;
5
wan daz in twang ein riuwe
unt dienstbæriu triuwe,
die er nâch sîner frouwen truoc,
diu im doch smæhe erbôt genuoc:
nâch der jaget in sîn gedanc.
10
innen des der stolze Lischoys spranc
da er ligen sach sîn eigen swert,
daz Gâwân der degen wert
mit strîte ûz sîner hende brach.
manec frouwe ir ander strîten sach.

15
die schilde wâren sô gedigen,
ieweder lie den sînen ligen
und gâhten sus ze strîte.
ietweder kom bezîte
mit herzenlîcher mannes wer.
20
ob in saz frouwen ein her
in den venstern ûf dem palas
unt sâhen kampf der vor in was.
dô huop sich êrste niwer zorn.
ietweder was sô hôch geborn
25
daz sîn prîs unsanfte leit
ob in der ander überstreit.
helm unt ir swert liten nôt:
diu wârn ir schilde für den tôt:
swer dâ der helde strîten sach,
30
ich wæne ers in für kumber jach.
542
Lischoys Gwelljus
der junge süeze warb alsus:
vrechheit und ellenthaftiu tât,
daz was sîns hôhen herzen rât.
5
er frumte manegen snellen swanc:
dicke er von Gâwâne spranc,
und aber wider sêre ûf in.
Gâwân truoc stætlîchen sin:
er dâhte «ergrîfe ich dich zuo mir,
10
ich sols vil gar gelônen dir.»

man sach dâ fiwers blicke
unt diu swert ûf werfen dicke
ûz ellenthaften henden.
si begundn ein ander wenden
15
neben, für unt hinder sich.
âne nôt was ir gerich:
si möhtenz âne strîten lân.
do begreif in mîn hêr Gâwân,
er warf in under sich mit kraft.
20
mit halsen solch geselleschaft
müeze mich vermîden:
ine möht ir niht erlîden.
Gâwân bat sicherheite:
der was als unbereite
25
Lischoys der dâ unde lac,
als do er von êrste strîtes pflac.
er sprach «du sûmest dich ân nôt:
für sicherheit gib ich den tôt.
lâz enden dîne werden hant
30
swaz mir ie prîses wart bekant.
543
Vor gote ich pin verfluochet,
mîns prîss er nimmer ruochet.
durch Orgelûsen minne,
der edelen herzoginne,
5
muose mir manc werder man
sînen prîs ze mînen handen lân:
du maht vil prîses erben,
ob du mich kanst ersterben.»

dô dâht des künec Lôtes suon
10
«deiswâr in sol alsô niht tuon:
so verlür ich prîses hulde,
erslüege ich âne schulde
disen küenen helt unverzagt.
in hât ir minne ûf mich gejagt,
15
der minne mich ouch twinget
und mir vil kumbers bringet:
wan lâze ich in durch si genesn?
op mîn teil an ir sol wesn,
des enmager niht erwenden,
20
sol mirz gelücke senden.
wær unser strît von ir gesehn,
ich wæn si müese ouch mir des jehn
daz ich nâch minnen dienen kan.»
dô sprach mîn hêr Gâwân
25
«ich wil durch die herzogîn
dich bî dem leben lâzen sîn.»

grôzer müede se niht vergâzen:
er liez in ûf, si sâzen
von ein ander verre.
30
dô kom des schiffes hêrre
544
Von dem wazzer ûfez lant.
er gienc unt truog ûf sîner hant
ein mûzersprinzelîn al grâ.
ez was sîn reht lêhen dâ,
5
swer tjostierte ûf dem plân,
daz er daz ors solte hân
jenes der dâ læge:
unt disem der siges pflæge,
des hende solt er nîgen
10
und sîn prîs niht verswîgen.
sus zinste man im blüemîn velt:
daz was sîn beste huoben gelt,
ode ob sîn mûzersprinzelîn
ein galandern lêrte pîn.
15
von anders nihtiu gienc sîn pfluoc:
daz dûht in urbor genuoc.
er was geborn von rîters art,
mit guoten zühten wol bewart.

er gienc zuo Gâwâne,
20
den zins von dem plâne
den iesch er zühteclîche.
Gâwân der ellens rîche
sprach «hêrre, in wart nie koufman:
ir megt mich zolles wol erlân.»
25
des schiffes hêrre wider sprach
«hêr, sô manec frouwe sach
daz iu der prîs ist hie geschehen:
ir sult mir mînes rehtes jehen.
hêrre, tuot mir reht bekant.
30
ze rehter tjost hât iwer hant
545
Mir diz ors erworben
mit prîse al unverdorben,
wand iwer hant in nider stach,
dem al diu werlt ie prîses jach
5
mit wârheit unz an disen tac.
iwer prîs, sînhalp der gotes slac,
im freude hât enpfüeret:
grôz sælde iuch hât gerüeret.»

Gâwân sprach «er stach mich nider:
10
des erholt ich mich sider.
sît man iu tjost verzinsen sol,
er mag iu zins geleisten wol.
hêr, dort stêt ein runzît:
daz erwarb an mir sîn strît:
15
daz nemt, ob ir gebietet.
der sich diss orses nietet,
daz pin ich: ez muoz mich hinnen tragn,
solt halt ir niemer ors bejagn.
ir nennet reht: welt ir daz nemn,
20
sone darf iuch nimmer des gezemn
daz ich ze fuoz hinnen gê.
wan daz tæte mir ze wê,
solt diz ors iwer sîn:
daz was sô ledeclîche mîn
25
dennoch hiute morgen fruo.
wolt ir gemaches grîfen zuo,
sô ritet ir sanfter einen stap.
diz ors mir ledeclîchen gap
Orilus der Burgunjoys:
30
Urjâns der fürste ûz Punturtoys
546
Eine wîl het mirz verstolen.
einer mûlinne volen
möht ir noch ê gewinnen.
ich kan iuch anders minnen:
5
sît er iuch dunket alsô wert,
für daz ors des ir hie gert
habt iu den man derz gein mir reit.
ist im daz liep ode leit,
dâ kêre ich mich wênec an.»
10
dô freute sich der schifman.

mit lachendem munde er sprach
«sô rîche gâbe ich nie gesach,
swem si rehte wære
zenpfâhen gebære.
15
doch, hêrre, welt irs sîn mîn wer,
übergolten ist mîn ger.
für wâr sîn prîs was ie sô hel,
fünf hundert ors starc unde snel
ungern ich für in næme,
20
wand ez mir niht gezæme.
welt ir mich machen rîche,
sô werbet rîterlîche:
megt irs sô gewaldec sîn,
antwurten in den kocken mîn,
25
sô kunnt ir werdekeit wol tuon.»
dô sprach des künec Lôtes suon
«beidiu drîn unt derfür,
unz innerhalp iwer tür,
antwurte i’n iu gevangen.»
30
«sô wert ir wol enpfangen,»
547
Sprach der schifman: des grôzer danc
was mit nîgen niht ze kranc.

dô sprach er «lieber hêrre mîn,
dar zuo ruochet selbe sîn
5
mit mir hînte durch gemach.
grœzer êre nie geschach
decheinem verjen, mîme genôz:
man prüevet mirz für sælde grôz,
behalt ich alsus werden man.»
10
dô sprach mîn hêr Gâwân
«des ir gert, des solt ich biten.
mich hât grôz müede überstriten,
daz mir ruowens wære nôt.
diu mir diz ungemach gebôt,
15
diu kan wol süeze siuren
unt dem herzen freude tiuren
unt der sorgen machen rîche:
si lônet ungelîche.
ôwê vindenlîchiu flust,
20
du senkest mir die einen brust,
diu ê der hœhe gerte
dô mich got freuden werte.
dâ lag ein herze unden:
ich wæn daz ist verswunden.
25
wâ sol ich nu trœsten holn,
muoz ich âne helfe doln
nâch minne alsolhe riuwe?
pfligt si wîplîcher triuwe,
si sol mir freude mêren,
30
diu mich kan sus versêren.»
548
Der schifman hôrte daz er ranc
mit sorge und daz in minne twanc.
dô sprach er «hêrre, ez ist hie reht,
ûfem plâne unt in dem fôreht
5
unt aldâ Clinschor hêrre ist:
zageheit noch manlîch list
füegentz anders niht wan sô,
hiute riwec, morgen vrô.
ez ist iu lîhte unbekant:
10
gar âventiure ist al diz lant:
sus wert ez naht und ouch den tac.
bî manheit sælde helfen mac.
diu sunne kan sô nider stên:
hêrre, ir sult ze schiffe gên.»
15
des bat in der schifman.
Lischoysen fuorte Gâwân
mit im dannen ûf den wâc:
gedulteclîch ân allen bâc
man den helt des volgen sach.
20
der verje zôch daz ors hin nâch.

sus fuorens über an den stat.
der verje Gâwânen bat
«sît selbe wirt in mîme hûs.»
daz stuont alsô daz Artûs
25
ze Nantes, dâ er dicke saz,
niht dorfte hân gebûwet baz.
dâ fuort er Lischoysen în.
der wirt unt daz gesinde sîn
sich des underwunden.
30
an den selben stunden
549
Der wirt ze sîner tohter sprach
«du solt schaffen guot gemach
mîme hêrren der hie stêt.
ir zwei mit ein ander gêt.
5
nu diene im unverdrozzen:
wir hân sîn vil genozzen.»

sîme sune bevalher Gringuljeten.
des diu maget was gebeten,
mit grôzer zuht daz wart getân.
10
mit der meide Gâwân
ûf eine kemenâten gienc.
den estrîch al übervienc
niwer binz und bluomen wol gevar
wâren drûf gesniten dar.
15
do entwâppent in diu süeze.
«got iu des danken müeze,»
sprach Gâwân. «frouwe, es ist mir nôt:
wan daz manz iu von hove gebôt,
sô dient ir mir ze sêre.»
20
si sprach «ich diene iu mêre,
hêr, nâch iweren hulden
dan von andern schulden.»

des wirtes sun, ein knappe, truoc
senfter bette dar genuoc
25
an der want gein der tür:
ein teppich wart geleit derfür.
dâ solte Gâwân sitzen.
der knappe truoc mit witzen
eine kultern sô gemâl
30
ûfz bet, von rôtem zindâl.
550
Dem wirte ein bette ouch wart geleit.
dar nâch ein ander knappe treit
dar für tischlachen unde brôt.
der wirt den bêden daz gebôt:
5
dâ gienc diu hûsfrouwe nâch.
dô diu Gâwânen sach,
si enpfieng in herzenlîche.
si sprach «ir hât uns rîche
nu alrêrst gemachet:
10
hêr, unser sælde wachet.»

der wirt kom, daz wazzer man dar truoc.
dô sich Gâwân getwuoc,
eine bete er niht vermeit,
er bat den wirt gesellekeit,
15
«lât mit mir ezzen dise magt.»
«hêrre, ez ist si gar verdagt
daz si mit hêrren æze
ode in sô nâhe sæze:
si wurde lîhte mir ze hêr.
20
doch habe wir iwer genozzen mêr.
tohter, leist al sîne ger:
des bin ich mit der volge wer.»
diu süeze wart von scheme rôt,
doch tet si daz der wirt gebôt:
25
zuo Gâwân saz frou Bêne.
starker süne zwêne
het der wirt ouch erzogn.
nu hete daz sprinzelîn erflogn
des âbents drî galander:
30
die hiez er mit ein ander
551
Gâwân tragen alle drî,
und eine salsen derbî.
diu juncfrouwe niht vermeit,
mit guoten zühten sie sneit
5
Gâwân süeziu mursel
ûf einem blanken wastel
mit ir clâren henden.
dô sprach si «ir sult senden
dirre gebrâten vogel einen
10
(wan si hât enkeinen),
hêrre, mîner muoter dar.»
er sprach zer meide wol gevar,
daz er gern ir willen tæte
dar an ode swes si bæte.
15
ein galander wart gesant
der wirtîn. Gâwânes hant
wart mit zühten vil genigen
unt des wirtes danken niht verswigen.

dô brâht ein des wirtes sun
20
purzeln unde lâtûn
gebrochen in den vînæger.
ze grôzer kraft daz unwæger
ist die lenge solhiu nar:
man wirt ir ouch niht wol gevar.
25
solch varwe tuot die wârheit kunt,
die man sloufet in den munt.
gestrichen varwe ûfez vel
ist selten worden lobes hel.
swelch wîplîch herze ist stæte ganz,
30
ich wæn diu treit den besten glanz.
552
Kunde Gâwân guoten willen zern,
des möht er sich dâ wol nern:
nie muoter gunde ir kinde baz
denn im der wirt des brôt er az.
5
dô man den tisch hin dan enpfienc
unt dô diu wirtîn ûz gegienc,
vil bette man dar ûf dô treit:
diu wurden Gâwâne geleit.
einez was ein pflûmît,
10
des zieche ein grüener samît;
des niht von der hôhen art:
ez was ein samît pastart.
ein kulter wart des bettes dach,
niht wan durch Gâwâns gemach,
15
mit einem pfellel, sunder golt
verre in heidenschaft geholt,
gesteppet ûf palmât.
dar über zôch man linde wât,
zwei lîlachen snêvar.
20
man leit ein wanküssen dar,
unt der meide mantel einen,
härmîn niwe reinen.

mit urloube erz undervienc,
der wirt, ê daz er slâfen gienc.
25
Gâwân al eine, ist mir gesagt,
beleip aldâ, mit im diu magt.
het er iht hin zir gegert,
ich wæn si hetes in gewert.
er sol ouch slâfen, ob er mac.
30
got hüete sîn, sô kom der tac.

De Pfärde

Belegblock:
Große, Schwabensp. 43l, 35 (Hs. ˹nd./md., um 1410˺): dem pauese ist gesezt, zů beschedener zit zů ritene op eyneme blanken perden.
Ebd. 114a, 33: de pfert sůlen vore beslagen sin vnde hindene nicht.
Ebd. 211l, 12: Vorspilet ein knecht sines heren pert oder icht sines gůtes oder vorsetezit her iz […], Man sol iz weder geben deme heren, vf her dar vf sweret, dat iz sin eliche gůt si.
Helm, H. v. Hesler. Nicod. 4854 (nrddt., 14. Jh.): ich teild im wol die werden | daz man mit wilden pferden | ime den lib beneme.
Blümcke, Hans. Gesandtsch. 174, 22 (nrddt., 1603): sich die Fuhrleute beclageten, dass sie ihre Pferde unterwegen abgetrieben hatten wegen des geschwinden Fahrendes.
Schöpper 107b (Dortm. 1550): Equus Roß gaul pferd hengst.
Ziesemer, Gr. Ämterb. 672, 25 (preuß. 1413): im ackirhofe: 4 pfert.
Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden 108, 36 (preuß., 1400/2): so haͤt L. v. d. H. und H. D. unsere dyner beide von uns entpfangen 1 swarczs pfert.
Ebd. 110, 5: so entpfyng her von uns uff dyͤ selbie cziet 1 swaͤrczs pfert und 1 vaͤl pfert.
Ebd. 139, 17: Item so habe wir byͤ Nicolaen üff deme yzenwerke 1 kleyn pfert mit uffgewurffen nazeloͤchern.
Ebd. 139, 18: 1 rot pfert das wart uns von Ambrosius des marschalkis kemerer.
Toeppen, Ständetage Preußen 1, 78, 26 (preuß., 1394): das pherd sal nicht bessir zeyn, denne 4 mark.
Ebd. 1, 645, 23 (preuß., 1434): hat unser herre homeister […] laszen gebieten, das men keynerley pferde obir 3 gutte mark wirdig noch harnasch, buchszen und pulver sal us dem lande furen.
Ebd. 2, 26, 36 (preuß., 1437): bestellet obirall in euwerm gebiete, das eyn iderman seyne pferde vorne uff dem linken buge tzwusschen hie und dem nestkomenden sente Jurgen tage mit eyme crewtze […] tzeiche.
Ebd. 2, 672, 22 (preuß., 1445): so sal nymands keyn pferdt uss dem lande furen boben 7 gutte mark, bey vorlust des pferdes.
Ebd. 3, 46, 1 (preuß., 1448): so sal nymands von gesten aws deme lande pferde furen boben dry mark, die her hy gekofft hot.
Ebd. 3, 59, 16: das dy [amptlewte] fleysige achtunge doroff haben, daz semeliche artikel unde sunderlich dy von den pferden ausczcufuren und von den rostewschern bey obegeschreben pene gehalden werden.
Ebd. 5, 230, 12 (preuß., 1467): welde abir ymandt pherde vorkouffen, der nicht ein gesessen adir gewisse man were, derselbige sal sich das vorwarn und vorsicher durch schriffte adir borgeschafft.
Joachim, Marienb. Tresslerb. 84, 35 (preuß., 1400): 3 firdung eyme manne gegeben, der des meisters pferde hat usgesneten.
Ebd. 230, 15 (preuß., 1403): item 1 sch., eyn pferdt zu beslaen.
Ziesemer, Marienb. Ämterb. 15, 26 (preuß., 1419): Czu Wargels: item 47 pferde, 9 sogfullyn.
Ebd. 52, 10 (preuß., 1444): Des hoffes pferde: item 2 monichpferde, […] 8 kobelfullen im dritten jare.
Ebd. 117, 6 (preuß., 1401): czum Dorrenfelde 20 cziende pferd, 5 yerige follen, 13 howpt ryntfye.
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord. 74, 4 (preuß., 1437/8): Heydich vom Mylen pfleger zcu Rastenburg mit hengesten, pferden und harnischs.
Ebd. 135, 19: Czemmel hot eynen umberyth wol von 50 huben adder mehe, dorvon sal her dynen […] mit 1 pferde.
Lohmeyer, K. v. Nostitz 14, 12 (preuß., 1578): das beste futer kompt fur die pferde, wie mich die scheffer berichten.
Ebd. 77, 2: In diesem hofe sall nort rinthviehe, pferde und schweine und nicht schaffe gehalten werden.
Ebd. 191, 19: daß der heuptman die besten pferde und kw von Brandenburg in seinen hoff treiben lisse.
Volkmar 174 (Danzig 1596): Dorsuale, ein pferdtecke.
Ebd. 469: Phalerae […], pferdeschmuck.
Ebd. 666: Tomex […], Pferdbulster.
Chron. Köln 1, 283, 11 (rib. Hs. 1. H. 15. Jh.): dat ein ieclich man […] ein jair lank ein pert halden seulde up sine coste.
Ebd. 1, 5397 (rib., Hs. A. 15. Jh.): so sy van buyssen aff deden die erde, | sy voren in myt orsse ind myt perde.
Ebd. 2, 611, 212 (Köln 1499): laist uns anbissen ind dan zo perde machen.
Dat nuwe Boych 436, 16 (rib., 1396): Ind lies [her hilger] syne pert stain zome voysse in der herberge.
Ebd. 443, 38: Ind griffen yn vnd wurpen yn van dem perde.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch 8678 (rib., 1444): Do ich de rede also hoert, | Wart ich erveert ind zo stoert, | Want mir van geynē perde was kunt | Dae ich up rede zo derre stunt.
Struck, Cist. Marienst. 1037 (mosfrk., n. 1457): Zom Hoeseen: 58 alder zegen. […] 9 kelber. – 10 dinsende perdt.
Struck, Joh. Pfannstiel 186, 29 (mosfrk., 1549/50): Jacobs Hengen von Burbach von druen pharden geheilt, warn rudig.
Wyss, Limb. Chron. U 147, 13 (mfrk., 1395): ensal ich oder myne knechte […] keyne pherde oder hengeste noch eynigen schaiden der stede uffantwortenin keyne wijs.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. 1, 538, Anm. 2 (mfrk., 1507): die [weidochsen] mit den pferden weiden gehen in der achtweid.
Altmann, Wind. Denkw. 177, 10 (wmd., um 1440): do sie züsamen komen, do drat der Römsche konig ab und der keiser ouch ab von den pferden.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp. 965 (mrhein., um 1335): Herre, ir sint ein guder bode. | Ir sollent han zů bodenbrode | hundert mark vnd ein vil gut pert.
Brinkmann, Bad. Weist. 63, 29 (rhfrk., 1555): reisen sein die von Aglasterhausen zu tun schuldig und ein reiswagen zu stellen mit vier pferden und zweien knechten.
Ebd. 189, 34 (rhfrk., 1582): Darumb ist die gewonheit, das man iglichem pflug geben soll ein halben leib brot […] und welcher ein pferd hat der egen, dem ist man schuldig ein virtel eins leibs.
Ebd. 282, 34 (rhfrk., 1520): Zum ersten die banweide betreffend ist vertragen, das man den armen ein banweide machen soll, damit sie von den schafen nit ubertriben und ir pferd auch weid haben mugen.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille 163, 14 (rhfrk., um 1435): Herre / sehent dis pert brengen ich üch / das ich konnig Karl vwerm vader entridden han.
Ebd. 166, 2: da begente yne Konig Ludiwig / vnd der keyser vnd Warakir / der saß ouch vff eyme pherde.
Kollnig, Weist. Schriesh. 146, 38 (rhfrk., 1470): Stirpt ein man, des erben mussen verteidingen das best heupt, das ist das best pferd.
Ebd. 157, 27 (rhfrk., 1595): So ihro churfürstliche durchlaucht zu Pfalz in das felt zigen, so ist des junkern sein hoffman zwey pferd und ein halben wagen […] schuldig zu stellen.
Steer, W. v. Herrenb. Büchl. 660 (pfälz., 1436): zu glicher wise also eyner, der off eynem pferde sietzt, mit dem sporn ermanet das pfert, naher oder fur sich zu geen.
Wiese, UB Wetzlar 1, 596, 23 (hess., 1344): so sullent dyͤ vorgenanten myne burgen leisten als gude burgen zu Wetslar in eyner erbern herburge […] ieglicher mit eyme knechte unde eynem perde.
Ebd. 662, 47 (hess., 1349): Auch clagin wir, daz der greven von Solmes marschalk […] unser ingesezzin burgere nachtbranten, brantschaczeten unde in ir pherde, kuwe, viehe […] da namen.
Foltz, UB Friedb. 1, 367, 7 (hess., 1387): drangk mich darzců, daß ich mynen pherdin korn zců essen muste gebin.
Franz u. a., Qu. hess. Ref. 2, 337, 8 (hess., 1540): es lassen sich nit alle pferd on sporn reiten.
Schmidt, Frankf. Zunfturk. 1, 222, 9 (hess., 2. H. 16. Jh.): Die gertner sollen haben und halten sechtzehen eymer und unde inen bestellen und halten acht laydfaß mit iren karren und pferden.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth 2, 112, 18 (Frankf. 1602): Mehr ward gesagt, daß ein roßtäuscher ein pferd hat umb 200 ducaten gebotten.
Küther, UB Frauensee 213, 7 (thür., 1441): dü der probst mit dem pherner zcü Hersfeld gein Erffarte füer unde mit Hanse Gyseler teidingte von das hoves wegin Gebsche vercerte her midt eyme pherde unde knechte anderthalb sex. gr.
Ebd. 385, 25 (thür., 1528): Die menner zcum Sehe, zcu Springenn […] habenn allewege mit wagenn und pferden zcur jagt gedienet.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck 53, 10 (thür., 1474): also her danne zcu den tusint gulden, pherden unde wagengescherre neyn gesprochen hat.
Ebd. 109, 15: so hat er uff syn nesten swertmagk geerbeth sin hergewete. Da gehoret zcu: des vorscheyden mannes swert unde sin beste phert gesatelt.
Ebd. 229, 17: Darnach sy er gekomen unde habe des gutis unde agkers abegemalt met sin eygen pherden.
Strauch, Par. anime int. 20, 20 (thür., 14. Jh.): he [Got] inschuf doch nicht daz pert an der wis alse den menschin, wan der dreit das bilde Godis an yme.
Thür. Chron. 6v, 18 (Mühlh. 1599): Das vierde Wunder der Welt war / das Bilde Bellophorontis / war ein Pferd von Eysen zusammen gefügt.
Ebd. 8r, 7: Varro der Oberste Rahtsherr entran mit Funfftzig Pferden.
Eggers, Psalter 72, 6 (thür., 1378): Das phert ist lugenliche zcu deme heyle, in der gnvge siner togende en wirt is nicht behalden.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe 313, 4 (thür., 1421): das ir volk unde yr pherde hungerigk amechtigk unde ouch vaste gestorben waren.
Anderson u. a., Flugschrr. 22, 3, 20 ([Erfurt] 1525): Die groß Babilonisch hůr / auf dem hohen pferd / die mit allen heyden / Fuͤrsten hat gebůlt.
Luther, WA 6, 261, 8 (Wittenb. 1520): Dan wer einen wagen furet […] musz er sich lencken und schicken, darnach ym der wag und pferd folgen kan, mehr dar auff dan auff seinen willen acht haben.
Ebd. 10, 1, 2, 22, 27 (1522): Und wiewol des lands sitten ist alltzeytt geweßen auff eseln tzu reytten unnd die pferd tzum krieg brauchen.
Ebd. 30, 2, 273, 32 (1530): Denn ich furchte mir ubel, das jhr ewrs ampts und der demut gegen Gott vergessen und die seyten zu hart spannen, und das willig pferd zu seer reiten werdet.
Ebd. 32, 219, 30 (1530): Ego pro meo arbitrio si praedicare deberem, ßo solden mich xx pferde nicht herauff brengen.
Ebd. 47, 368, 41 (1537/40): Dann, wann ich darumb predigen solte, das man mir viel geben wolte […] da solte man mich mit zehen Pferden nicht auff die Cantzel bringen.
Ebd. 51, 659, 423 (um 1535): Du bist der rechter klugelin zeümest das pferd ym arse.
Anderson u. a., Flugschrr. 12, 3, 28 (Wittenb. 1522): Wan ir taußent wolff hett / sie freßen nit ßo vil kelber / kuͤh / ochsen / vnd pfeerd / alß ewre Paulenßes.
v. Tscharner, Md. Marco Polo 3, 24 (osächs., 2. H. 14. Jh.): Do sint gar gute pfert unde mule.
Ebd. 12, 5: Do gevallin ouch edil groze pfert, dy do nymmer durfin keyner hubysin, wern si han gar veste hufe.
Ermisch, Freib. Stadtr. 46, 28 (osächs., Hs. v. 1325): Ist ein man besezzen in Vriberc, der ist ouch besezzen uf allem gebirge, daz man im uf keinem berge sin pfert verbiten mac.
Ebd. 88, 32: Welch man ein pfert anvangen wil, der sal sin warten an der vrien strazen oder an dem marcte.
Ebd. 260, 22: Welch man ein pfert ritet in eines mannes hus, derselbe, der iz darin brenget, der muz iz ouch versten unde muz davor antwerten.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. 20, 24, 5 (schles., 1339/61): das sie ire genge und ir erze mit iren pferden und mit iren leuten bestellen pis an den tag.
Bindewald, Texte schles. Kanzl. 91, 5 (schles., 1397): da vor hat her jm geeygint vomff pherd mit eynem wagin, das her sinen fromen da mite schaffin sal vor das gelt.
Mylius G 2v (Görlitz 1577): Phaleræ Roßgezierden / Pferdruͤstung.
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica 460 (schles., inseldt., 1471): das ym der polen Jan eyn phart hette ap gekawft.
Hertel, Hall. Schöffenb. 2, 143, 9 (zu 1418): Bernd Stoybe […] wolde vorantwerten daz perd, daz Claws Wedemar vndir Dyden geanevangit hatte.
Ebd. 2, 155, 9 (zu 1418): Laurencze Greuwe hat uffgeboten eyn pherd dry ding, daz ym Witkop gesaczt hatte vor eyn willig phant.
Ebd. 2, 181, 28 (zu 1420): Claws Lam […] hat gegeben Peter Subache dry pferde vnde eynen wayn.
Ebd. 453, 3 (zu 1438): Nickel Lutolt had angefangin eyn musfal pfert, daz om abegeroubet waz.
Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm. 4, 195, 10 (omd., 1426): alse das das selbige kynt vor all das gut […] sal habin czuvoraws II morgen agkirs […] und dorczu das beste pferdt.
Ebd. 359, 20 (omd., 1430): Merket, wie sorkliche die syn czu vormisschen under unsir gebrechliche pferde und welche eyn groser schade und beczalunge uns dorus mochte entsteen.
Ebd. 589, 29 (omd., 1435): Keyn scholcze sal pferde losen pfanden vom erbe weder umbe erbegelt ader sust umbe scholt.
Jahr, H. v. Mügeln 1126 (omd., Hs. 1463): Das ander pfert das Hören hiß. | wer dem den zügel laßen wil, | wann es leuft uf das krumme zil, | es treit in in der helle gruft.
Ebd. 1179: die andern pfert in keiner schicht | den wagn gezogen hetten nicht.
Helbig, Qu. Wirtsch. 2, 135, 8 (md., 1321): Von eynem pherde, das man vorkeuft, 4 hell.
Ebd. 2, 146, 23 (md., 1533): alles das do lebt, gibt zu Erffurdt kein gleite, als pferde, kuhe, schwein.
Ebd. 2, 159, 29 (md., 1489): von einem pferde, das man hie durch furt, j gnagken. Reidt abir einer auf dem pferde, zolt er nicht.
Ebd. 3, 64, 22 (md., 1328): de [Doringe] scholen gheven vor en peert, dat se kopet, vier penninge.
Hertel, UB Magdeb. 3, 369, 39 (nd./omd., 1487): ist das ein gast pferde kowfft ader verkowfft, der sal von dem pferde geben vier pfenning.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell 36, 3 (omd., 1487): Trincken vnd qwasenn sewberlich pferde halden. Woll gerust sein. Da gehörtt geltt zcu.
Hübner, Buch Daniel 2916 (omd., Hs. 14./A. 15. Jh.): Ir meyde unverwizzen | Wurden sit mit geberden. | Glich scherzit ir den pferden, | Ringen, springen hozzet vort.
Lexer, Tucher. Baumeisterb. 32, 24 (nürnb., 1464/75): Der schaffer und anschicker […] sol […] auch der stat arbeitter und pferde anschicken zu arbeiten nach eins paumeisters unterrichtung.
Ebd. 51, 14: mussen die pflasterer haben einen mit einem pferde und karren, der inen zu der hent furet stein und sante.
Ebd. 93, 26: dann die amptmansknecht des waldes pfenden doran und ist wagen und pferd verloren.
Ebd. 126, 18: alspalde er auf den Marckt kümpt soll er absetzen und mit den pferden wider reitten in zwinger.
Dinklage, Frk. Bauernweist. 22, 12 (nobd., 15. Jh.): ein iglicher vogt sol gericht halten an der nachbawer schaden und sol sein pferth an einen zawn hencken.
Ebd. 70, 2 (nobd., 1465): keme dann ein herschaft von dem Newenhawse, mochten sie solche pferdt des brobsts außziehen und an die zewn heften und ire pferdt an derselben stadt binden.
Ebd. 91, 36 (nobd., 1536/49): eyner, der keine pferdt hat, sal schneiden eynen tagk in der rockernden und ein tagk in der haberernden.
Mon. Boica, NF. 2, 1, 98, 13 (nobd., 1464): Und haben darein gehoͤrt ecker und wisen: und haben der herrschaft ein pfert darvon gehalten.
Ebd. 2, 1, 165, 10: Es ist auch im newen lantpuch beschrieben worden, wie die von Stainbach froͤnen, und ir itlicher pferd einseczen soll.
Hoffmann, Würzb. Polizeisätze 59, 29, (nobd., 1342): die, die habern veil haben, ez sin fuͤterer oder die leistende pfert haben.
Ebd. 168, 6 (nobd., 1475): ein iglicher kerner sol nit mer dan mit einen pferde faren an zwei schiff.
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb. 47, 5 (nobd., 1386): so sullen sie […] ir yclicher mit sin selbes libe ob sie wollen oder ir yclicher mit einem knechte oder mit einem pferde an sin stat ynfarn zeim offen wirte inn der stat zu Wirtzburg.
Chron. Nürnb. 1, 373, 11 (nobd., zu 1426/7): da kam der dritt cardinal […] eingeriten zu spitaler tor unter vesper und saß ab von dem pferd vor sant Sebalts kirchhof.
Ebd. 4, 414, 13 (nobd., 15. Jh.): Clemens von Wiesentawe der reisigen hewptman mit fünff pferden außgerüst.
Ebd. 5, 634, 14 (nobd., 1501): rait doch mit etlichen […] pferden gen Fürt und paiß da an mit den seinen.
Ebd. 5, 702, 11 (nobd., 1506): am pfintztag nach Bangraci stund im pranger einer, der het ein pferd gekauft und er west, das es gestoln was.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. 205, 16 (nobd., n. 1525): In solichem zuziehen hetten sich etlich vom zusatz mit etlichen geraisigen pferden aus Weinsperg getan.
Steinberger u. a., Urk. Hochst. Eichst. 280, 22 (noobd., 1340): an der vorgenanten wisen, daz er seineu pfaͤrt darauf halten mach und die darauf ezzen alz vil und si dez beduͤrffen.
Köbler, Ref. Nürnberg 171, 16 (Nürnb. 1484): doch also wo yemant hette pferd, ochsen oder andre thier zum pflůg gehoͤrig.
Gille u. a., M. Beheim 104, 773 (nobd., 2. H. 15. Jh.): er welt auss den herren alsam | funff hundert pfert der pesten.
Ebd. 124b, 151: als pald der stern erschain, sy sich | erhuben auss czu reiten | Und haben pfert geriten, dy | gehaissen sint tramitari.
Henschel u. a., Heidin 628 (nobd., um 1300): Der nevnde vf in gedrvngē qvā | Der waz ein helt so ver mert | Doch viel er nider vnd daz Pfert | Daz im die sele vz giench.
Fastnachtsp. 651 (nobd., 15. Jh.): ir habt dem mair sein weib ab pult | Und eurs gefattern tochter | Inn dem stall pei dem pfer.
Sachs, 5, 188, 12 (Nürnb. 1558): Da treibt man mich ab wie ein pferd.
Neubauer, Kriegsb. Seldeneck 100, 9 (nobd., 2. H. 15. Jh.): ob der freundt jrgent eyner im treffen abgestochenn oder […] eins pferdes entweltigt wurd.
Voc. Teut.-Lat. n iijr (Nürnb. 1482): Gurt. pferdsgurt. cingula.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea 230, 15 (els., 1362): Es beschach daz sant Gregorius uf sinem pferde sas, do begunde es toben.
Ebd. 230, 18: Do von segente er sich vnd daz pfert mit dem zeichen dez heiligen crúces.
Ebd. 422, 26: Do nam der abbet Theodoren man uf sin pfert vnd koment mit grossem weinende zů dem lichomen.
Vetter, Pred. Taulers 27, 28 (els., E. 14. Jh.): Daz pfert daz machet den mist in dem stalle.
Gilman, Agricola. Sprichw. 1, 272, 10 (Hagenau 1534): Wenn eyn Stůdt zergehen soll / so beißt eyn Pferdt dem andern den schwantz ab.
Ebd. 1, 496, 5: Keyn stoltzer thier auff erden / denn eyn pferd und eyn weib.
Ebd. 1, 496, 10: Wenn eyn pferd sein stercke wüste, so thatte es keynem manne keyn gůtte.
Ebd. 1, 497, 7: Eyn pferdt verschonet eynes menschen gerne / und ist des menschen freündt.
Ebd. 1, 497, 27: Es seind zwey thier / die dem menschen hold seind / eyn hundt / und eyn pferdt.
Gilman, Agricola. Sprichw. 2, 142, 17 (Augsb. 1548): Strauchelt doch wol ain Pferdt / hat vier fuͤsse.
Dasypodius 125r (Straßb. 1536): Mango […], Ein auffmutzer vnnd verkauffer der menschen / od’ pferden vnd anderer dingen / die man außbutzet.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst 1, 218, 33 (Straßb. 1522): er bald mit dreyen Pferden rit und fuͤchsen Roͤck antrůg.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. 25, 20 (Straßb. 1650): jener arme Baur, dem die Soldaten ein Pferd außspanten.
Morrall, Mandev. Reiseb. 16, 14 (schwäb., E. 14. Jh.): Da schucht daz pferde von dem unsubern wurm und sprang hindersich.
Ebd. 134, 10: er sach vor im ainen ritter mit wissem harnasch uff ainem wissen pfaͤrit.
Ebd. 140, 7: So sind da die herren die von des kaysers geschlecht sind, die sind all berait uf vissen pfaͤriten.
Müller, Grafsch. Hohenb. 2, 174, 2 (schwäb., 1442/3): für die pferid, die im in sinem ampt abgestanden sind.
Sappler, H. Kaufringer 5, 237 (schwäb., Hs. 1464): Der jung ritter lobesan | gieng wider zuo seinem knecht hin | under den paum, da er in | bei den pfärden gelassen hett.
Schlosser, H. v. Sachsenh. 5207 (schwäb., 1453): Ich wais gar wol, was Brunhilt brist: | Schenckt diser man ain zeltent pferd | Und wer das hundert nobel wert, Brunhilt die züg es mit ir hain.
Österley, Steinhöwels Äsop 42, 28 (Ulm 1474/82): Ir söllen truren umb üwer ungefell, wann ich kan weder mul, esel noch pfaurit finden ze köffen oder ze löhnen.
Brandstetter, Wigoleis 214, 1 (Augsb., 1493): Er stuonde ab hoeftet sein pferde an ein tannen.
Müller, Welthandelsbr. 293, 38 (schwäb., 1514/5): mit aim sämer satel oder albarda mugen alle pherd pasirn.
Chron. Augsb. 1, 196, 21 (schwäb., 1398): 36 guld. haben wir bezalt Petern dem Langenmantel und Johansen […] gen Eßlingen von 9 tagen mit 8 pfäritten tzu her Ffridrich von Ötingen und her Borisiboy von der auht wegen.
Ebd. 2, 9, 25 (schwäb., Hs. 16. Jh.): so solten die burger alle und iegclich mit pfarden laisten ze Kirchhaim in der stat und darauß nit komen.
Ebd. 4, 141, 22 (schwäb., v. 1536): da ist der kaiser, preiger und alle fürsten von iren pferden und die braut von irem wagen abgestanden.
Ebd. 5, 133, 16 (schwäb., 1523/7): Anno dni. 1520 im augusto da hett ainer ain roß hie, das was kain pferd oder hengst und was auch kain stůtten.
Ebd. 5, 233, 14 (schwäb., 1523/7): der selb pfaff prediget das hailig ewangelium und das gotzwort; nun woll, also fuorten in die pferd hinweg.
Ebd. 7, 91, 1 (schwäb., zu 1548): Auf montag adj. 13. augusti 1548, da ist kay. mt. personlich hie zuͤ Augspurg hinweck gezogen, und seind wenig pferdt mit Irer mt. hinaus gezogen.
Ebd. 7, 238, 1 (schwäb., zu 1550): Im monat november anno 50 hat die kay. mt. an die reichsstende ain merckliche hilf wider Magdenburg begert, nemblich 40 fendlein knecht und 5000 pferdt.
Ebd. 8, 129, 3 (schwäb., 1561): Auf 15. october hat pfaltzgraf Wolfgang von Neuburg das closter Kaisheim mit 500 pferdten eingenomen.
Ebd. 8, 138, 17: Der duca de Sessa soll 2000 neapolitanischer gerüster pferd dem hertzogen von Sophoy zufieren.
Ebd. 8, 208, 1 (schwäb., zu 1563): daß ain jeder [wirt] viert angericht bedtstatten und stallungen auf 8 pferdt haben solle.
Ebd. 8, 237, 5 (schwäb., 1563): Auf zwai uhr ist hertzog Albrecht von Bayren sampt S. f. gn. zwaien jungen hertzogen mit 300 pferdten […] Ir kön. may. entgegen geriten.
Fischer, Eunuchus d. Terenz 121, 13 (Ulm 1486): Phedria zoh in frefenliche darumb sich Dorus als ain unschuldiger etwas setzet als die stettigen pferd.
Müller, Nördl. Stadtr. 245, 20 (schwäb., 1473): das ainem burger zu Nördling an ainem pfärd hilf not geschäche oder welcherlai das wäre.
Ebd. 484, 16, (schwäb., um 1488): wöllen si den andern iren lon mit bessern und damit die himelfert und auch daz pferd zůlassen gantz abstellen.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. 1, 77, 28 (schwäb., 1490): welcher ein pferd oder fülhin underschlecht, der geit ein laib und ein viertel korns ungefehrlich.
Nyberg, Birgittenkl. 2, 181, 22 (schwäb., um 1522): Du waist wol, daz ich mich gelobt hab mit dreyhundert pferten zů dem heiligen grab zů reiten.
Ebd. 2, 271, 8 (schwäb., um 1534): daz er vns alweg den haber wider geb, den seine pferd hie verfretzt heten.
Baumann, Bauernkr. Oberschw. 163, 17 (schwäb., v. 1542): ist ain yeder furst von seinem pfert abgefallen und die kayserliche mayestat […] enpfangen.
Müller, Stadtr. Ravensb. 297, 35 (oschwäb., 1549): Pfärd aus dem margstall zu reiten.
Haszler, Kiechels Reisen 127, 19 (schwäb., n. 1589): [diser hofman] macht denn bauren an […], das ich eylent fort miesse, nam ime das pfert mütt gewalt.
Ebd. 162, 37: Nun befrömbdte mich nicht wehnig, das mir der Franzos das pfert nicht abfeilsete.
Barack, Zim. Chron. 3, 395, 10 (schwäb., M. 16. Jh.): Wa derselb dann kumen will, soll er mit dritthalben pferdten von Oberndorf hinuf reiten.
Henisch 57 (Augsb. 1616): Vor alter rostet das eisen / vnnd kompt der schinel ins Brot. Von alters wirdt der topff zu scherben. […] Von alter wirdt ein stark Pferd hinckend.
Ebd. 30: Afftergereth oder schwantzgereth an einem Pferd.
Memminger Chron.7, 167 (Ulm 1660): Zogen die Stätt vor HohenZollern / dabey hatte die Statt Memmingen 30 Pferdt.
Ebd. Chr. 17, 28 (Ulm 1660): Es schickte die Statt König Friderichen / den Puppelin von Stein mit 6 Pferdten zu.
Eschenloher. Medicus 56, 3 (Augsb. 1678): die ellende Persohn […] auff ein Pferd gesetzt / mit Stricken hart angebunden / vnd nacher Augspurg mit gantzem Gewalt gefuhrt.
Barack, Teufels Netz 12838 (Bodenseegeb., 1. H. 15. Jh.): Noch me hœr ich die gest clagen: | So ainr tuot dem pfærid das fuoter für tragen.
Ebd. 12851: Er stilt dem pfærid und dem gast | Der da solt riten vast.
Merk, Stadtr. Neuenb. 43, 5 (nalem., 1400): Auch soll unser keiner kein pferd in die reben treiben noch tun zue waiden.
Ebd. 124, 15 (nalem., 1616): er soll auch mit einem gueten, starken, reisigen pferd […] allezeit gefaßt und versehen sein.
Kläui, Schweiz. Urbare 2, 303, 4 (halem., um 1380): ein koͮffman und sin knecht, der zwei phert fuͤrt.
Ebd. 3, 222, 4 (um 1400): so er [ein camrer] zinse fasen wil, so mag er komen mit funf pferiden.
Lemmer, Brant. Narrensch. 99, 146 (Basel 1494): Do mit die stůdt zerstoͤrung hab | Bissen die pferd jr schwaͤntz ab.
Koppitz, Trojanerkr. 6609 (Hs. ˹noschweiz., 15. Jh.˺): Ainen sack vil schwere | Hett er [ein cromere] uff sin pferitt gelaitt.
Ebd. 7932: Dem liben gesellen sin | Berait er och ir pferttlin.
Leisi, Thurg. UB 5, 564, 23 (halem., 1357): der ieglicher sol ainen kneht mit ainem pherit an sin statt in der selben stette ain ze gisel legen.
Ebd. 6, 743, 3 (halem., 1374): sont im ǒch darzů die zerung geben, die er danne ungevârlich verzert mit vier phaͤriten.
Ebd. 7, 67, 6 (halem., 1376): der sol und mag ainen erbern kneht mit ainem muͤssigen pfart an sin statt legen in der vorgenanten stett.
Ebd. 7, 522, 28 (halem., 1386): Burkart Lúzeler ward soldner und sol dienen mit zwain pfaͤriden.
Ebd. 8, 274, 29 (halem., 1396): der sol ungevarlich ainen erbern gisel mit ainem phaͤrit an sin statt legen.
Bachmann, Haimonsk. 84, 12 (halem., 1530): Der saß uff sin pfert.
Dierauer, Chron. Zürich 132, 24 (halem., 1415/20): Do wolten si nit von den pferiden stan und meinten nit mit inen ze fechten.
Rennefahrt, Stadtr. Bern 403, 16 (halem., 1407): da sol ein probst von Buchse einer herschaft geben, wenn si in den hof ritent, nemlich sich selb dritt mit drin pferiden kost an essen, an trinken, an futer und alle ding.
Ebd. 453, 27 (halem., 1412): so soͤllen aber wir einen andren edelman mit einem pherit an unser statt zů den drin edelmannen in ir statt senden.
Rennefahrt, Gebiet Bern 567, 17 (halem., 1675): Damit auch hiesige burgerschaft ihre söhne und angehörige […] durch gelegenheit eines ordinari wie bißhero zu pferdt vortschaffen könne.
Rennefahrt, Recht Laupen 21, 30 (halem., 1419): daz wir mit unser botschaften uff tagen da selbs habende wurdin val und rat haben mugin, unsri pferit ze stellen.
Maaler 6v (Zürich 1561): Von eim rossz oder pfaͤrd Absteygen.
Lauater. Gespaͤnste 37r, 24 (Zürich 1578): Als einer hoͤrt […] ein pferd in sinem stand stampfen vmb mitte nacht / so gadt jm der schweiß vß.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen 536, 16 (halem., 1666): damit die allment der pferden halben inskünfftig nicht so gar zuo nahtheill deß armen manns ubersetzt und abgeetzt werde.
Herzog, Landsh. UB 90, 45 (moobd., 1294): Des ersten setzen wir vmb vnsern hof also, daz Altman vnd Goͤtschel von Heydolfing vnsers herzog Otten chamrar sin svͤln mit vier pfaeriften.
Thiel u. a., Urk. Münchsm. 146, 22 (moobd., 1326): Darzv pin ich in schuldich ze geben pei mir ze Hagaw einer nahtseld in drein jarn ze einem mol, ob si ir beduͤrffent, mit drein pfærden oder mit vier pfærden.
Dirr, Münchner Stadtr. 336, 11 (moobd., 1340): Setzzt ainer ein pfaert ze pfant oder ein ander vich […] daz sol enem, dem das pfant stet, nicht schaden.
Ebd. 570, 22 (moobd., 1394): daz si von einem yglichen wagen oder karren, der drew pfärd fürt oder mer […] nemen süllen ainen Münicher pfenning.
Hör, Urk. St. Veit 99, 34 (moobd., 1370): wir sullen in unverzogenlich laysten, yedermann mit sein selbs leyb und mit einem pfard gen dem Newnmarcht in ein erbergs gasthaus.
UB ob der Enns 9, 29, 26 (moobd., 1376): schâden, die ich in seinem vnd seins gotzhaus dienst, an Pfærden vnd an andern sachen genomen han.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr. 72, 9 (moobd., 1473/8): Sein gstalt was zwayer hande: | vor mensch unnd hinden ainem pfärd geleich.
Ebd. 305, 2: Wann er vom pfärde sprang | vil schnelles auff dy grüene, | aller erst sein schwert im in seinr hend erclangk.
Ebd. 398, 5: Hector sein pfärd ward undter im erschlagen.
Ebd. 418, 5: Do Achilles erholt sich von dem vall, | auff ain geruet pferd chom er schnell gesprungen.
Roth, E. v. Wildenberg 138, 13 (moobd., v. 1493): [er] legt sich heimlich an und lies im satelen bei acht pferdten.
Winter, Nöst. Weist. 1, 964, 42 (moobd., 14. Jh.): darumb sol der maister iegleicher haben ein schef an dem urfar das wol getragen mug zwen muttmessig wegen und sechs phert.
Ebd. 2, 1046, 20 (moobd., 1459): so sol er sein phart heftn an ainen dueren zaun.
Mollay, H. Kottanerin 14, 9 (moobd., 1439/40): [der man] gieng aus in dem Stal zu seinen pherden.
Ebd. 23, 15: Vnd rait ainer von Ofen mit vier pherden, das was Vrsami Jenusch.
Ebd. 25, 31: Vnd ich stuend von dem pherde vnd trueg in an dem armb.
Ebd. 26, 8: Do rait der von der Freinstat, Waidaniclosch her aus gegen vns mit fuͤnf Hundert pherden.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. 80, 19 (moobd., 1478/81): er sy ermanet, solten sy im auf ir kostung drew hundert pfärd schicken wol gerüst.
Ebd. 238, 23: Es waren auch etliche raisig pfärd, gest […] gen Ingelstat kumen.
Ebd. 241, 24: Die kö. M. […] ornet den raisigen zeug, pey fünfzehenhundert pfärden.
Weber, Füetrer. Poyt. 88, 1 (moobd., 1478/84): Poytislier von seim pfärde | sprang nider auf den plan.
Munz, Füetrer. Persibein 133, 7 (moobd., 1478/84): Persibein in zuckt mit gewallt | schnell auf sein pfärd, pracht in der maget gehewre.
Ebd. 242, 6: schnelles er auf sein pfärde sas, | von den risen schied er sighaffter hynnen.
Ebd. 287, 5: Persibein het gemachet in lebens plos. | er vieng ain pfärd, prachtz dar der klaren frawen.
Vogel, Pract. Alg. Ratisb. 96, 1 (moobd., M. 15. Jh.): ich hab 1 pfard, daz ist 7 fl. wert.
Ebd. 157, 7: Nu frag ich, […] waz daz pferd golten hat.
Turmair 4, 30, 22 (moobd., 1522/33): Niderlender brauchen p allein, wo das Oberland pf hat: palz pfalz, pfert pert.
Ebd. 4, 111, 33: es waren zwai rind und ain ochs, zam gespant, ein gesatelt pferd.
Ebd. 4, 904, 29: da er von dem pferd stieg, das wasser wolt abschlahen.
Zingerle, Inventare 193b, 26 (tir., 1425): ain swarczes phert.
Ebd. 208b, 34 (tir., 1488): aber ain klains, prauns phärdl.
Moscouia C 3r, 26 (Wien 1557): Hertzog Constantin hat sich am 8. tag Septembris im jar nach Christi geburt 1514 vber den Nieper gelassen / die Phärde gar ain engen fuert gehabt.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. 116, 19 (oobd., 1349/50): er spricht auch, daz pfert und daz maul, der helfant und daz kämlein habent ir gallen niht besunder in ainem plæslin sam andreu tier.
Ebd. 136, 27: Equus ze latein haizt ain pfärt, und welhez pfärt resch und guot ist, daz senket sein naslöcher tiefer in daz waszzer wenn ez trinket.
Primisser, Suchenwirt 4, 434 (oobd., 2. H. 14. Jh.): Drey tag und nacht ez in uns goz | Des pferd und leute vil verdros.
Bastian, Runtingerb. 2, 78, 9 (oobd., 1384): mir gab Rudel Paͤrbinger 7 guldein fuͤr ain chlainz pfaͤrd.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. 71, 8 (oobd., 3. Dr. 15. Jh.): der hertzog selbs cham an der flucht von dem phardt und […] ze todt.
Ebd. 73, 2: Also lyeß in der Turckh pey dem leben und schatzt inn umb eyn antzal weyser phardt.
Ebd. 143, 28: Der macht sich pald auff mit den dinstlewten, als mit 200 pharden und 500 fuesknechten.
Klein, Oswald 2, 62 (oobd., 1431/2): Der baine sterck | spannt si mir herter in wann ainem pferde, | das ich darauf nicht mag gestän.
Ebd. 105, 95: Ir kainer auff ain pferd | mocht sitzen ane kreissten.
Langmantel, Schiltb. Reiseb. 13, 23 (oobd., 2. H. 15. Jh.): also stunden wir ab den pferden und giengen zu füessen gegen in.
Nyberg, Birgittenkl. 1, 180, 1 (oobd., 1528): Vber diß alleß […] mon muß kauffen pfert, vnd habern alle jar.
Deinhardt, Ross Artzney 2 (oobd., 1598): So ain pferdt ain alte anraichung hat.
Ebd. 363: so soll ain pferdt haben […] Einen grossen bauch, besonnder so es junckh ist, ain braiten arsch, ain vellige prust.
Siegel u. a., Salzb. Taid. 330, 7 (smoobd., 16./17. Jh.): soll sich keiner […] unterfangen, ein frembdes pferd oder ander vüch auf die auen und gemain aufzukeren.
Piirainen, Stadtr. Sillein 43b, 28 (sslow. inseldt., 1378): Von dem chnechte der vor | leuset seyn phert in seynes | herren dynst.
Mollay, Ofner Stadtr. 340, 3 (ung. inseldt., 1. H. 15. Jh.): So man pfert an fecht ader ochsen ader ander fiech, so schol das gerichte oben fragen pey dem tail vmmb dy zaichenn.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz 88 (mslow. inseldt., 16. Jh.): Zum Dritten soll der Viertelmaister seines Viertl Volckhs, Zal, person, qwer vnnd pherdth wissen vnnd beschriben.
Skála, Egerer Urgichtenb. 42, 14 (nwböhm., 1563): dz er dj Zwej pferdt, vfm Samen, bej stettenstein angefast vnd dadannen geritten.
Ebd. 77, 11a (nwböhm., 1571): dj Knechte hetten [habern] mit Suedt mit ahl gersten genommen vnd den Pferden geben.
Ebd. 156, 3 (nwböhm., 1575): Mitt allen den Wirschpergern Zuferderst aber h. Adamen sej er Vngefer vor etzlich Jar mit 18 pferdt vor die Stadt gerucktt.

Depremittiert

Eine Mischung aus Depressiv und Kompromittiert. Man ist dann quasi nicht permanent depressiv, aber sozusagen den Umständen wegen “depremittiert”.

Genussmittel-Günni

Jo jO Jo, das ist der Genussmittel-Günni. Immer breit und high und so, aber genüsslich 😉 😉 😉 xD xD xD